Ich bin frei, weil…1.
Ich bin frei, weil ich mich nicht zu schämen brauche, wenn mir die Zornesröte ins Gesicht steigt, angesichts der zig-milliardenschwer geschnürten Förderprogramme und der im Vergleich hierzu stehenden 40×400=16.000 Euro für „Freie“, wohlgemerkt für Wort, Ton und Bild zusammen.
Ich bin frei, weil ich ohne zu zögern über das Stöckchen springe, das mir vorgehalten wird, um ein Almosen zu ergattern, dessen Höhe kaum den Ausschüttungen einer Tombola zweitklassiger Wohltätigkeitsveranstaltungen zu entsprechen vermag; also her mit den 400 Euro.
Ich bin frei, weil ich zu erkennen vermag, welche geringe Wertschätzung freie Berufe allgemein und freie Journalisten besonders genießen. Und wie das offen demonstriert wird.
Ich bin frei, weil ich ohne jegliche Einflussnahme Dritter, zu jeder Zeit, an jedem Ort meinem Profil entsprechend arbeiten kann: In meinem Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandorientierter Businessoptionen auf Basis von Personal- und Standortbilanzen. Die Publikationen reichen von unabhängigen Analysen bis zu umfangreichen thematischen Dossiers, die aus hochwertigen und verlässlichen Quellen zusammengestellt und fachübergreifend analysiert werden. Zwar handelt es sich bei diesen Betrachtungen (auch als Storytelling) vor allem von Intellektuellem (immateriellen) Kapital nicht unbedingt um etwas Neues, aber um etwas Anderes. Denn um neue Wege zu gehen, reicht es manchmal aus, verschiedene Sachverhalte, die sich bewährt haben, miteinander neu zu kombinieren und fachübergreifend zu durchdenken. Zahlen ja, im Vordergrund stehen aber „weiche“ Faktoren: es wird versucht, Einflussfaktoren nicht nur als absolute Zahlengrößen, sondern vor allem in ihrer Relation zueinander und somit in ihren dynamischen Wirkungsbeziehungen zu sehen. Auch scheinbar Nebensächliches wird aufmerksam beobachtet. In der unendlichen Titel- und Textfülle im Internet scheint es kaum noch ein Problem oder Thema zu geben, das nicht bereits ausführlich abgehandelt und oft beschrieben wurde. Viele neu hinzugefügte und generierte Texte sind deshalbhalb zwangsläufig nur noch formale Abwandlungen und Variationen. Das Neue und Innovative wird dank der „Freien“ trotzdem nicht untergehen. Die Kreativität beim Schreiben drückt sich dadurch aus, vorhandenes Material in vielen kleinen Einzelteilen neu zu werten, neu zusammen zu setzen, auf individuelle Weise zu kombinieren und in einen neuen Kontext zu stellen. Ähnlich einem Bild, das zwar auf gleichen Farben beruhend trotzdem immer wieder in ganz neuer Weise und Sicht geschaffen wird. Texte werden also nicht nur immer wiederholt sequentiell geschrieben, sondern entstehen in neuen Prozess- und Wertschöpfungsketten. Das Neue folgt aus dem Prozess des Entstehens, der seinerseits neues Denken anstößt. Das Publikationskonzept für eine selbst entwickelte Tool-Box: Storytelling, d.h. Sach- und Fachthemen möglichst in erzählerischer Weise und auf (Tages-) Aktualität bezugnehmend aufbereiten. Denn mit akademischer Abkapselung haben viele Ökonomen es bisher versäumt, im Wettbewerb um die besseren Geschichten mitzubieten. Die in meinen Publikationen unter immer wieder anderen und neuen Blickwinkeln dargestellten Konzepte beruhen auf zwei Grundpfeilern: 1. personenbezogener Kompetenzanalyse und 2. raumbezogener Standortanalyse. Als verbindende Elemente dieser beiden Grundpfeiler werden a) Wissensmanagement des Intellektuellen Kapitals und b) bilanzgestützte Decision Support Tools analysiert. Fiktive Realitäten können dabei manchmal leichter zu handfesten Realitäten führen. Dies alles unter einem gemeinsamen Überbau: nämlich dem von ganzheitlich durchgängig abstimmfähigen, dynamisch vernetzten, potenzial- und strategieorientiert entwickelten Lösungswegen.
Ich bin frei, weil ich über alles das berichten konnte, was auf meinen Homepages www.beckinfo.de,www.rheinmaingeschichten.de oder www.derStandortbeobachter.de gelistet ist.
Ich bin frei, weil ich nicht einmal vor mit selbst darüber Rechenschaft ablegen muss, ob irgendwas von einer anonymen Jury nach geheimen Kriterien angenommen oder abgelehnt wird.
Ich bin frei, weil…2.
Ich bin frei, weil ich, obwohl nur ein winziges Staubkörnchen, trotzdem ein Teil der Kreativwirtschaft bin. Obwohl diese Branche zwar nicht mehr so stark wächst wie vor dem Internetzeitalter, deshalb aber nicht vor dem Abgrund steht. Sondern im Gegenteil noch über viele noch nicht ausgeschöpfte Potenziale verfügen kann.
Ich bin frei, weil der Medienkonsum insgesamt wächst, obwohl sich zeigt, dass die kreativen Branchen relativ lange brauchen, um neue Umsatz- und Kommerzialisierungsmodelle zu finden und zu entwickeln.
Ich bin frei, weil die Möglichkeiten der digitalisierten Monetarisierung noch längst nicht ausgereizt sind und sich die Digitalisierung in Zukunft noch auf weitere Teile der Kreativbranche ausweiten wird.
Ich bin frei, weil das Internet neue Möglichkeiten eröffnet, potentielle Leser selbst dann zu erreichen, wenn sie am anderen Ende der Welt leben.
Ich bin frei, weil mit der Verleihung des Literaturnobelpreises an einen Musiker und Song-Schreiber der Literatur eine weitere inhaltliche Ausweitung widerfahren ist und die Grenzen zwischen Belletristik und Sachbuch, zwischen Memoiren und Biographien, zwischen Essays und Dokumentationen verschwimmen.
Ich bin frei, weil die Bestimmung dessen, was Literatur ist und sein soll, mit der Auflösung tradierter Formen durch das Publizieren im Internet, nicht länger nur von Verlagen, sondern ab und zu und immer öfter auch von „Freien“ gemacht werden kann.
Ich bin frei, weil wir uns durch fortschreitende Digitalisierung mitten in einem disruptiven Prozess der Dematerialisierung des Wirtschaftens befinden. Noch nie in der Wirtschaftsgeschichte konnten Publikationen aller Art so schnell und kostengünstig produziert werden. Mit einem Bruchteil an Zeit und Kosten.
Ich bin frei, weil sich speziell für agile „Freie“ gerade in und nach einer Pandemie völlig neue Perspektiven eröffnen. Früher fast unbezahlbare Rohstoffe wie Druck, Lektorat, Grafik und Vertrieb werden durch Bits ersetzt.
Ich bin frei, weil die Ausschöpfung von Intellektuellem Kapital, dem einzigen Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehren lässt, die Zukunft gerade erst begonnen hat. Vor diesem Hintergrund wäre es für „Freie“ geradezu töricht, sich hieraus ergebende Gewinnchancen nicht nutzen zu wollen.
Ich bin frei, weil ein umfassendes Wissensmanagement helfen kann, Menschen zu informieren, damit sie sich bei ihren Entscheidungen von den besten verfügbaren Erkenntnissen leiten lassen.
Ich bin frei, weil der Markt für Freie zwar turbulent aber größer ist als man denkt und Erfahrung und Kompetenz das A und O für eine klare Positionierung mit Alleinstellungsmerkmalen sind.
Ich bin frei, weil noch längst nicht ausgemacht ist, ob in einer Welt, die immer erklärungsbedürftiger wird, unternehmerische Journalisten vielleicht nicht sogar die besseren Verleger sind, denen es besser gelingen könnte, worum die Medienkonzerne in der Digitalwirtschaft noch hart zu kämpfen haben?
Ich bin frei, weil so wie damals die Dampfmaschine das Ausüben von Arbeitskraft verstärkt hat, heute der Computer auch oder gerade für „Freie“, die Möglichkeiten Wissen aufzufinden, erweitert.
Ich bin frei, weil vieles in der Welt quasi am Bildschirm lesbar, das Wirkliche zum Bestand gemacht werden kann. Was in einer informationsüberfluteten Gesellschaft für die Filterfunktion eines „Freien“ Vorteile bringt.
Ich bin frei, weil so wenig, wie Menschen vollständig von Dampfmaschinen abgelöst wurden, so wenig wird man auch trotz Internet auf „Freie“ verzichten können.
Ich bin frei, weil zwar jeder Wissen googeln kann, aber trotzdem nicht alles so bleibt wie es ist. Das Expertenwissen eines „Freien“ basiert weniger auf dem Umstand, mehr zu wissen, als vielmehr darauf, den strukturellen Überblick zu besitzen, um neues Wissen angemessen und sachgerecht bewerten und einordnen zu können.
Ich bin frei, weil Suchmaschinen zwar das Finden von Wissen automatisieren können, nicht aber seine Produktion.
Ich bin frei, weil die ursprüngliche Erwartung, dass nach Corona alles wieder so werde wie früher, sich so wohl nicht erfüllen wird und allmählich der Gewissheit eines grundsätzlicheren Wandels weicht.
Ich bin frei, weil es im Rahmen eines disruptiven Reskilling um das Vermitteln neuer Kompetenzen geht und hierfür auch ein Grundverständnis darüber, was Daten eigentlich sind und welche Voraussetzungen man braucht, dass mit ihrer Hilfe bessere Entscheidungen gefällt werden können, erforderlich ist.
Ich bin frei, weil das größte Kapital im alles überlagernden Informationsrauschen die eigene Unabhängigkeit ist, und zwar uneingeschränkt, ein Kapital, das es auf dem freien Markt nicht zu kaufen gibt.
Ich bin frei, weil ich mich, allein auf mich gestellt, in dynamischen Märkten bewege und dementsprechend meine Strategien und notfalls auch das Geschäftsmodell fortlaufend prüfen und gegebenenfalls den veränderten Bedingungen anpassen kann
Ich bin frei, weil ich, wenn notwendig, schnell Entscheidungen treffen kann, ihre Wirkung erproben und, wenn nötig, genauso schnell Kurskorrekturen vornehmen kann.
Ich bin frei, weil ich meine Geschäftsprozesse relativ häufig auf den Prüfstand stellen kann und eher bereit bin, das Wagnis von Veränderungen einzugehen, sowohl in Produkten als auch in Strukturen.
Ich bin frei, weil ich öfter als andere eine stärkere Flexibilisierung meiner Kosten angehen kann und damit meine „Atmungsfähigkeit“ erhöhe, wie im Falle von pandemiebedingten Marktveränderungen.
Ich bin frei, weil ich den Spielraum habe, mich mit viel Kreativität auch einmal neu zu erfinden.
Ich bin frei, weil…3.
Ich bin frei, weil ich ohne andere entscheiden konnte, über eine Abiturientenklasse zu berichten, die seit 1963 ununterbrochen Jahr für Jahr, insgesamt also schon fast 60mal ein Klassentreffen zelebrierte, dies immer zur Weihnachtszeit, in der gleichen Stadt, im gleichen Lokal und sogar am gleichen Tisch mit immer gleichem Wirt.
Ich bin frei, weil ich verhindern konnte, dass durch Corona eine solche Serie hätte plötzlich reißen können und das ein bitterer Schnitt gewesen wäre.
Ich bin frei, weil ich durch meine Arbeit eine breite Kommunikationsplattform bauen konnte, auf der die Zeitreise fiktiv weitergehen kann.
Ich bin frei, weil damit eine Filterblase, ein Milieu als letzte Rückzugskammer für Gleichgesinnte unbeschadet blieb, weil dadurch Meinungen als Gedanken und Stimmungen als Gefühle transportiert werden können.
Ich bin frei, weil es ohne dieses Gestern der Klassentreffen kein heute und ohne heute kein morgen nach der Pandemie geben würde.
Ich bin frei, weil ich mir die Mühe machen konnte, nicht nur das Gestern, sondern auch das Heute einer Pandemie zu verstehen, um wenigsten zu erahnen, was das Morgen sein könnte.
Ich bin frei, weil durch das Knüpfen von Kommunikationsbeziehungen in Texten längst schon verloren geglaubte Erinnerungen als Anker der Identität neu geweckt wurden und Vergangenes als Hefeteig erkannt wurde aus dem alles Später entstand und folgte.
Ich bin frei, weil Texte aus Vergangenem Neues schöpfen konnten und Vorhandenes neu formen konnten.
Ich bin frei, weil ein fiktives Klassentreffen deutlich machte, dass nichts ewig, alles und überall ist, sondern auch Gefahren drohen, geschichtslos zu werden und die Post-Gutenberg-Galaxis von schwarzen Löchern perforiert ist.
Ich bin frei, weil die Retrospektive eines Klassentreffens zeigt, dass der Einzelne allein aufgrund der Wissensmenge zur Selektion nicht immer fähig ist, wer sonst als „Freie“ sollen diese Aufgabe also erfüllen? Die wachsende Informationsflut erfordert nicht weniger, sondern mehr qualifizierte Selektion.
Ich bin frei, weil man mit einem fiktiven Klassentreffen, also bei einer Zeitreise mit Rückblicken tunlichst vermeiden konnte, durch eine rosarote Brille zu schauen und dabei aus altersbedingter Gefühlsduselei Vergangenes zu verherrlichen. Da unser Gehirn ansonsten nun einmal so angelegt ist, Negatives im Laufe der Zeit eher auszublenden.
Ich bin frei, weil Klassentreffen eigentlich immer eine Win-Win-Situation sind, dort hat man wenig zu verlieren, kann aber dabei viel gewinnen. Einen besonderen Charme konnte ein fiktives Klassentreffen dadurch entwickeln, dass es mit besonderen Ereignissen verbunden wurde
Ich bin frei, weil ich darüber schreiben kann, wie Klassentreffen beschaffen sein müssen, die gut auf Pandemien eingestellt sind. Und ob ein solches Klassentreffen nicht vielleicht ein genaues Gegenbild der letzten über 50 Klassentreffen wäre.
Ich bin frei, weil ich darüber berichten kann, was wie in diesem Falle hier ein Klassentreffen ohne viel Mobilität und ohne Netzwerke wäre, die weit über lokale oder beruflichen Bekanntschaften hinausreichen. Ohne manche, die immer wieder von weither über ganze Kontinente hinweg anreisen. Denn was bisher als globale Verflechtung gelobt wurde, zeigt sich im Rahmen der Pandemie als offene Flanke.
Ich bin frei, weil ich anhand eines Klassentreffens, die variierende Bereitschaften zur Konformität und Nonkonformität analysieren kann, wie der Grad der Zugehörigkeit zu einer Gruppe für die Reaktion auf pandemiebezogene Regelsetzungen entscheidend ist.
Ich bin frei, weil ich beobachten darf, wie im Vorfeld eines Klassentreffens, ein maskiertes Gesicht das reiche Kommunikationspotenzial von Face-to-face-Kontakten der Spontaneität beraubt.
Ich bin frei, weil ich frei darüber entscheiden kann, dies alles wie fast alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, vom Homeoffice aus und pandemiegeschuldet im insgesamt Zu-Haus-Bleiben-Modus zu machen.
Ich bin frei, weil ein Corona-Klassentreffen im Textformat neue Perspektiven schaffen kann, nach denen so viele auf der Suche sind.
Ich bin frei, weil ich ohne wirtschaftliche Zwänge oder Gefällt-mir-Leserbuttons entscheiden kann, aus allem diesem statt eines Kurzberichtes ein ganzes Buch zu machen, ein Buch, das ansonsten nie erschienen wäre und ein Klassentreffen, das ansonsten nie stattgefunden hätte.